Typische indische Frühstücksgerichte, eine riesige Vielfalt
Sind Sie schon einmal morgens aufgewacht und haben überlegt, was Sie zum Frühstück essen sollen? Jede Kultur hat ihre eigenen traditionellen Frühstücksgerichte, die oft als die wichtigste Mahlzeit des Tages bezeichnet werden. Während manche Menschen zu Toast oder Müsli greifen, sind die typischen indischen Frühstücksgerichte im Vergleich dazu lebendig, vielfältig und umfangreich.
Überraschenderweise ist das Konzept des Frühstücks in Indien relativ neu. Bis zum 14. Jahrhundert war es in Indien unüblich, zu frühstücken. Das lag daran, dass die Bevölkerung hauptsächlich in der Landwirtschaft arbeitete. Als die Zeit verging und die vertragliche Beschäftigung zunahm, hatten mehr Menschen Zeit zum Frühstücken. Diese Veränderung führte zur Entwicklung neuer Rezepte, und bald wurde das Frühstück in Indien alltäglich.
Seit dem Aufkommen von Frühstücksgerichten ist Indien seiner traditionellen Küche treu geblieben – zumindest größtenteils. Das kommerzielle Frühstück hat sich durchgesetzt, wenn auch nicht so, wie Sie es vielleicht erwarten. Presseberichten aus den USA zufolge hat der Lebensmittelhersteller Kellogg’s versucht, mit Müsli auf den Markt zu kommen. Die Inder wollten nicht anbeißen, und Kellogg’s passte sich dem indischen Markt an, indem es verzehrfertige Upma anbot. Dennoch ziehen es die meisten Menschen vor, ihr Frühstück zu Hause zuzubereiten oder einen Streetfood-Snack zu sich zu nehmen – kein Wunder, wenn man bedenkt, welche Köstlichkeiten angeboten werden. Lassen Sie uns nun eintauchen und das indische Frühstück erkunden.t
Kanda Poha
Wir würden Ihnen verzeihen, wenn Sie denken würden, dass Kanda Poha ein gebratenes Reisgericht ist – und Sie hätten zur Hälfte Recht. Dieses einzigartige Rezept aus dem westindischen Bundesstaat Maharashtra wird mit plattgedrücktem Reis zubereitet, der auch als Poha bezeichnet wird. Der flachgedrückte Reis wird aus halbgekochtem (Parboiling) Reis hergestellt, der dann zwischen zwei Platten gerollt werden, um sie zu glätten. Obwohl geflachter Reis in Desserts, Snacks und sogar in Dosa verwendet wird, ist er in Kanda Poha am häufigsten anzutreffen. Im Gegensatz zu Reis dauert die Zubereitung von plattgedrücktem Reis weniger als fünf Minuten: Weichen Sie den plattgedrückten Reis eine Minute lang in heißem Wasser ein, lassen Sie ihn dann abtropfen und mischen Sie ihn mit den anderen Zutaten.
Das Kanda Poha Rezept ist würzig, süß und sauer. In Öl geblühte schwarze Senfkörner sorgen für eine nussige Schärfe, frische Curryblätter für eine bittere Süße und grüne Chilis für die Schärfe. Karamellisierte Zwiebeln und ganze Erdnüsse sind für das Gericht unverzichtbar; kanda, der Namensgeber, bedeutet auf Marathi Zwiebel, während Erdnüsse für Knackigkeit sorgen. Eine Garnierung aus Kokosnuss, frischem Koriander und Zitronenspalten rundet die Sache ab. In der Regel wird dieses Frühstück mit kochend heißem Chaha – indischem Tee – serviert. Im benachbarten Bundesstaat Madhya Pradesh ist Indore berühmt für seine Spezialität Poha, die zusammen mit süßem Jalebi serviert wird.
Idli Sambar
Idli, ein Grundnahrungsmittel der südindischen Küche, ist ein fermentierter Reiskuchen. Das mag für Uneingeweihte seltsam klingen, ist aber die beste Art, die leichte, fluffige, herzhafte und etwas säuerliche Textur und den Geschmack zu beschreiben. Der Idli-Teig besteht aus eingeweichtem Reis, weißen Linsen und Bockshornkleesamen. Anschließend wird er zu einer glatten Paste gemahlen und über Nacht fermentiert, wodurch die Idli ihren unverwechselbaren sauren Geschmack erhalten. Der Teig wird in eine spezielle Pfanne gegossen und ein paar Minuten lang gedämpft. Was aus dem Idli-Dämpfer kommt, ist nicht wiederzuerkennen: schwammige, zarte und aromatische kleine Scheiben.
Fermentierte Reisgerichte haben in Indien, vor allem im Süden, eine lange Geschichte. Das University College London stellt fest, dass es bereits 6.500 v. Chr. Belege für den Reisanbau gibt, während eine im Journal of Ethnic Foods veröffentlichte Arbeit die Praxis des Fermentierens von Lebensmitteln auf 7.000 v. Chr. datiert. Es ist nicht bekannt, ob Idli ursprünglich aus Indien stammt oder aus dem damals von Hindus beherrschten Indonesien kam.
Sicher ist jedoch, dass Idlis eine lange und beliebte Geschichte haben, und das aus einem guten Grund: Idli sind köstlich. Am ehesten findet man sie hoch gestapelt und zusammen mit einem Trio bunter Chutneys oder dampfend heißem Sambar (würzige Linsensuppe mit Gemüse) serviert. Idli ist meiner Meinung nach das typische indische Frühstücksgerichte perse!
Upma
Upma hat den zweifelhaften Ruf, ein umstrittenes indische Frühstück zu sein. Viele erinnert es an einen matschigen, geschmacklosen Brei.
Aber wir versichern, dass Upma alles andere als matschig oder fade ist. Andere erinnern sich gerne daran, wie sie Upma an Wochentagen morgens mit der ganzen Familie essen. Aber was ist Upma eigentlich? Traditionell wird Uma mit Grieß- oder Fadennudeln, den so genannten Sevai, zubereitet, doch in der heutigen Zeit gibt es unzählige Varianten mit Sorghum, Quinoa und Couscous.
Die Zutat der Wahl wird geröstet, gekocht und dann mit Ghee, getrockneten Linsen, Curryblättern, Gewürzen und Cashewnüssen angemacht. Richtig zubereitet, ist es eine Offenbarung: Zarte und flauschige Körner, umhüllt von der reichhaltigen Butter des Ghee, gewürzt mit aromatischen Gewürzen und abgerundet mit frischen Kräutern.
Zudem Upma mit Chivda – einer würzigen Snackmischung – zu servieren, um die Textur zu variieren. Während ein Löffel Chutney an der Seite für zusätzliches Interesse sorgt, und fein gehacktes Gemüse, das in das Upma eingekocht wird, sind optisch ansprechend.
Aloo paratha
Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das dank seiner universellen Anziehungskraft und Vielseitigkeit weltweit auf dem Frühstückstisch zu finden ist. Die Inder haben ein eine Brotsorte für jede Gelegenheit, und das ist auch beim Frühstück nicht anders.
Am weitesten verbreitet ist vielleicht Paratha, ein ungesäuertes und geschichtetes Fladenbrot. Eine gängige Variante besteht aus einer gewürzten Füllung zwischen zwei Teigschichten, die dann auf einer Tawa goldbraun und knusprig gebacken werden.
In diesem Fall handelt es sich um Kartoffelpüree mit Zwiebeln und feurigen Gewürzen, das von einem knusprigen Teig umhüllt und mit Butter bestrichen wird. Servieren Sie es mit süßem Joghurt und würzigen indischen Pickles – mehr kann man nicht verlangen.
Dieses Frühstück ist in ganz Indien gefragt, obwohl es wahrscheinlich aus dem nordwestlichen Bundesstaat Punjab stammt.
Masala dosa
Wenn Sie ein südindisches Restaurant besuchen, werden Sie mindestens zwei verschiedene Dosas auf der Speisekarte finden. Und auch in jedem südindischen Haushalt gibt es mindestens einmal pro Woche dosa zum Frühstück. Masala dosa ist die bekannteste von allen und zeichnet sich durch weiche, gewürzte Kartoffeln aus, die in einen knusprigen, würzigen dosa eingewickelt sind. Wie bei Idli wird auch für Dosa ein Teig aus fermentiertem Reis, Linsen und Bockshornklee verwendet. Der Unterschied liegt in der Zubereitungsmethode: Anstatt gedämpft zu werden, wird der Teig in kreisenden Bewegungen auf einer großen Tawa ausgebreitet, bis sich ein großer Crêpe bildet. Der Fermentationsprozess macht die Dosa auch zu einer gesunden Option, die große gesundheitliche Vorteile wie eine verbesserte Verdauung, Immunität und eine Stärkung des Magen-Darm-Trakts mit sich bringt.
Obwohl man Masala-Dosa auch ohne Beilagen essen kann, ist es ohne das charakteristische Trio aus Chutneys und Sambar unvollständig. Reißen Sie mit der rechten Hand ein kleines Stück Mosa ab und schaufeln Sie ein wenig Kokosnuss-Chutney oder Sambar darauf. Die süßen, würzigen und pikanten Aromen machen süchtig.
Medu vada
Der Westen ist noch nicht ganz auf den Geschmack von herzhaften Donuts aus Karnataka gekommen.
Denn in Karnataka, dem Geburtsort der Udupi-Küche, wird Medu Vada seit Jahrhunderten gegessen.
Ein Teig aus weißen Urad-Linsen, der mit einem Steinmahlwerk zu einer glatten Konsistenz gemahlen wird, ist die Grundlage für Medu Vada. Es ist pflanzlich und glutenfrei und enthält göttliche Gewürze wie erdige Kreuzkümmelsamen, pikanten schwarzen Pfeffer, Curryblätter, grüne Chilis und Ingwer, die in den Teig eingearbeitet werden.
Da der Teig nass ist, müssen die Donuts mit der Hand geformt werden, was etwas Übung erfordert. Sobald sie geformt sind, werden sie sofort in heißes Öl gegeben und frittiert, bis sie fluffig sind. Der Geschmack ist leicht würzig und wird noch besser, wenn man sie in scharfes Sambar tunkt.
Typische indische Frühstücksgerichte nachkochen!
Nun kommt ein (fast) Versprechen, denn wir versuchen diese tollen typischen indischen Frühstücksgerichte umgehend mit guten Rezepten zum Nachkochen zu Ihnen nach Hause zu bringen!
